mit Groll Berndt u.a.

Bettina Pelz: Interview mit Tom Groll, Katharina Berndt und Kuno Seltmann.
Veröffentlicht am 15. September 2022

Ihr geht alle drei sehr unterschiedliche künstlerische Wege, wie kam es zu der Zusammenarbeit?

Das erste Mal zusammengearbeitet haben wir in einem größeren Kollektiv zum Lüdenscheider Lichtkunstkalender 2020. Darüber entstand die Idee, ein gemeinsames größeres Projekt als Trio im Rahmen der Wunderkammern in den städtischen Museen Lüdenscheid zu starten. Im Vorfeld einer einwöchigen gemeinsamen Vorort-Arbeitsphase trafen wir uns wöchentlich. Da wir alle in verschiedenen Städten wohnen – digital. Die Arbeit hat sich im Laufe der Monate sehr verändert. Wir sprudelten nur so vor Ideen, die sich wie am laufenden Band entwickelten und die – mit unseren verschiedenen Realitäten – konfrontiert verändert und geformt wurden. Unser Kreativitätsprozess ist sehr intensiv und das Ergebnis der Arbeiten sehr besonders in seiner Vielfältigkeit.

Wie arbeitet ihr?

Als Ausgangsmaterial steht für uns immer das selbst aufgenommene Filmbild oder Foto. Das ist wichtig, weil wir in einer Welt des Bilderüberflusses leben, alles ist jederzeit abrufbar, alles ist sichtbar. Im Moment, in dem ich selbst etwas aufnehme, entsteht eine Verbindung zwischen mir und dem Material. Es geht durch mein Auge, ist in diesem gemeinsamen Moment mit dem gegenüberstehenden verankert, es überträgt sich etwas.

Im zweiten Schritt werden die Verbindungen gebaut. Zwei Welten fließen ineinander und erzeugen einen neuen Sinn, eine dritte Welt. Wir nutzen keine digitalen Effekte, wir arbeiten ausschließlich mit Überblendungen … So entsteht Neudenken durch Irritation, Humor und Poesie.

Eure gemeinsame Arbeit „Reset the Forest“ war eine Art künstlerische Kartierung des Waldsterbens. Eure Themen waren, wie die Bäume ihren Lebensraum verlieren oder wie die menschliche Zivilisation den Lebensraum von Tieren und Pflanzen bedrohen. Ihr habt euch Klimaschäden angesehen und ihr seid den Spuren von Schädlingen nachgegangen. Dazu gab es wissenschaftliche wie literarische Texte, dokumentarisches und künstlerisches Filmmaterial, einen Mix aus analogen und digitalen künstlerischen Medien. Wie seid ihr zu diesem Thema zusammengekommen?

Wir wollten etwas zum Thema Klimawandel machen. Aufgrund der aktuell desaströsen Lage der Monokulturen vor Ort, die wir Wälder nennen, geriet unser Fokus auf das Fichtensterben und das Geflecht von Ursache und Wirkung: Trockenheit als Teilaspekt des Klimawandels, Monokultur, Borkenkäfer, Bodenzerstörung durch den Einsatz von Harvestern usw. So sind wir der Frage nachgegangen: Wer ist eigentlich schuld am Waldsterben? Allgemein muss der Borkenkäfer als Buhmann herhalten. Aber genau betrachtet ist es ein menschgemachtes Problem.

Genau wie der Umgang mit der Ressource Holz, die massenhaft den Markt flutete, vor Ort aber Mangelware blieb, weil die Marktwirtschaft das Holz nach China und in die USA verkaufte. In jedem Einzelteil unser Installation haben wir subtil, teilweise humoristisch, spielerisch und poetisch darauf hingewiesen. Wie gehen wir mit unseren Ressourcen um?

Im Kunstmuseum Lüdenscheid hatte jeder Baum im Scherenschnittpolder – beim genauen Hinsehen – weiß auf weiß einen Preis zugewiesen bekommen, ein weiterer Scherenschnitt zeigte einen überdimensioniertes Fraßmuster des Borkenkäfers, das christuskreuzartig inszeniert und hinterleuchtet wurde und anbetungswürdig über allen Köpfen schwebte.

Gegenüber im Raum als buchstäbliches Gegengewicht zu dem zarten Papierschnitt standen 700 kg schwere Altpapierwürfel im Raum. Dem Rohmaterial für genau diese Arbeit, die aus Zeitungspapierrestrolle geschnitten war und damit nur recyceltes Material verwendete, was wiederum für die Tonne bestimmt gewesen wäre (weil die Maschinen nicht bis zum Ende der Papierrolle drucken können). Auf der gegenüber liegenden Fensterseite gab es nachts eine Projektion zu sehen, die Kunos Sicht mit Videokamera eingefangen widerspiegelte und die Situation vor Ort zeigte und poetisch veränderte.

Alles untermalt mit einer Radiosendung, die eine Klangcollage aus Infotextfragmenten, Lyrik, Prosa, Liedern und erfundenen Werbeeinspielungen war. Wir erarbeiten gemeinsam Konzepte und füllen es dann mit unseren individuellen Fähigkeiten und Möglichkeiten aus.

Katharina _ deine großformatigen Scherenschnitte sind sehr beeindruckend. Scherenschnitte sind ein fast archaisches künstlerisches Medium, warum lohnt es sich im 21. Jahrhundert damit zu arbeiten?

Es gibt mehrere Aspekte, warum der Papierschnitt immer mehr Raum in meiner künstlerischen Arbeit einnimmt:

1 _ Die reduzierte Schlichtheit übt auf viele Menschen eine große Faszination aus. Es ist greifbar, ein analoges und nahbares Medium, das Beständigkeit ausstrahlt. Der Scherenschnitt ist nicht nur zeitlos, er erfährt eine neue Renaissance in Zeiten der digitalen Reizüberflutung: die Reduktion des Weiß auf Weiß, dass durch zarte Schattenbildung Räumlichkeit erzeugt oder die Durchbrüche an einer Scheibe, die je nach Wetter- oder Lichtstimmung und Blickrichtung das Bild verändern: eine Einladung zum kontemplativen Hinsehen.

Ich liebe das Spiel mit dem zweiten Blick, dem Betrachter die Möglichkeit zu bieten, noch etwas im Detail entdecken zu können. Im Gegensatz zur Projektion bietet mir das Papier durch seine unendliche Schärfe genau das und bietet so den Weg in einen Mikrokosmos zu öffnen. Es ist nicht illusionistische Abbildung, sondern eine Skulptur, die nie nur zweidimensional bleibt.

2 _ Mit wenig Materialeinsatz, kostengünstig und ressourcenschonend große Flächen zu bespielen, finde ich sehr reizvoll. Das Zeitungspapier, das ich verwende, kostet nichts und ist ein Abfallprodukt.

Ich kann zwar mit dem medium Licht völlig ohne Material Bilder erzeugen, aber doch mit Energie- und Technikeinsatz im Herstellungs- wie Vorführungsmoment. Gerade jetzt in Energiesparmodus-Zeiten, wo „Licht an“ nicht gern gesehen wird, ist das eine gute Möglichkeit, Lichtkunst zu machen, ohne zusätzlich Energie einzusetzen – insbesondere, wenn eine Arbeit dauerhafter zu sehen sein soll und ich als Lichtquelle Tageslicht nutzen kann.

Tom und Kuno _ Ihr arbeitet seit 2016 zusammen und habt eine Reihe von audio-visuellen Projektionen entwickelt, die biologische Prozesse wie Stoffwechseln, Transformationen und Veränderungen über Zeit thematisieren. Was interessiert euch an den Bildwelten organischer Prozesse?

In der sogenannten Natur, in organischen Prozessen, in organischem Material wird eine Sprache sichtbar. Die universelle Kraft, die alles formt, bestimmt. Diese Universalästhetik existiert unabhängig vom Menschen und findet sich überall in ihm und seiner Umgebung wieder. Der Mensch ist ihr sozusagen ausgeliefert und von ihr beeinflusst. Diese Ursprünge zu ergründen, verstehen wir als unsere Aufgabe.

Tom, Katharina, Kuno _ Was ist euch an euren gemeinsamen Arbeiten wichtig?

Essenziell ist, dass wir gemeinsam unbegrenzt rumspinnen können und immer einer von uns dann abwechselnd den kritischen Realitätspart übernimmt. Keiner von uns besteht darauf, seine Ideen durchzusetzen, es ist eine echte Gleichberechtigung, ein sagen-können-was-einem-gerade-in-den-kopf kommt, ein sicher-sein-können-dass-alle-wirklich-zuhören, das wahlweise Aufgreifen und weiterspinnen oder liebevoll hinterfragen und zu Fall bringen. Manchmal kommt einer mit einer Idee und danach ist Schweigen auf allen Leitungen … Das kann ins Leere laufen oder aber durch wildes Erklären den entscheidenden Funken liefern und alle wissen glasklar: Das ist es!

Nur eins ist klar für uns: Wir wissen am Anfang nie, was am Ende rauskommen wird. Nur, dass etwas rauskommt und dass wir so lange darauf herumkauen und verwerfen bis es für uns alle „klick“ macht. Wir sind verschieden, jeder von uns hat seine persönlichen Kompetenzen und die ergänzen sich wunderbar!

TENTAKULUM ist der Titel eurer Arbeit für Gelsenkirchen. Welche konzeptionelle Leitidee verbindet ihr mit diesem Titel?

Es geht um unsichtbare Welten, die sind, waren oder wenn wir nicht mehr sind sein werden. Mikrokosmen, die unscheinbar für die meisten im Alltag unsichtbar sind. Geflechte, Kommunikationshilfen, Wahrnehmungsorgane, Strukturen zur Nahrungsaufnahme. Im Wasser, an Land, in und um uns herum. Es geht um das Verhältnis von Mensch und Natur, darum, Künstlichkeit und Natürlichkeit zu vergleichen und zu verquicken, um die Menschheit ein stückweit von ihrem Schöpfungskrönungssockel zu holen und nicht zuletzt die Frage aufzuwerfen, welche Relevanz wir im Gesamtweltgeschehen tatsächlich haben?

Wie lässt sich die Arbeit, die ihr für Gelsenkirchen vorbereitet, beschreiben?

Die Arbeit ist zweiteilig, der eine Teil findet in den Schaufenstern der Robinienpassage statt, der andere besetzt eine große Projektionsfläche im Robinienhof.

Die Robinien-Passage wird zu einer Art Diorama für unbekannte Welten. Wir Menschen neigen dazu, uns als Krone der Schöpfung zu überhöhen. Alles, was weniger spezialisiert ist, sich weniger durchsetzen und (uns) verständlich machen kann, wird als niederwertiger klassifiziert. Je kleiner, desto weniger ernst nehmen wir es. Seit 2 Jahren wissen wir alle, wie ein Coronavirus aussieht, da hört es aber auch schon auf. Die Mikrokosmen von Kleinstlebewesen im Tier, Pflanzen, Bakterien und Virenreich sind unendlich vielfältig und werden uns letztendlich alle überleben. Ein Grund, einmal einen Blick in diesen Kosmos zu werfen.

Die Lithographien aus dem Werk „Kunstformen der Natur“ von Ernst Haeckel haben uns dabei sehr beeinflusst, der schon Ende des 19. Jahrhunderts Einblicke in die Mikrokosmen der Einzeller gesehen und für die Allgemeinheit abgebildet hat: „Die Natur erzeugt in ihrem Schoße eine unerschöpfliche Fülle von wunderbaren Gestalten, durch deren Schönheit und Mannigfaltigkeit alle vom Menschen geschaffenen Kunstformen weitaus übertroffen werden.“ Es ging ihm darum, durch den Einblick in die Schönheit Verständnis zu erzeugen. Darauf fußt unsere Arbeit.

Wir sind auch sehr inspiriert von der Art und Weise, wie Donna Haraway denkt: Wie lässt sich das Chthuluzän – das von ihr vorgeschlagene Alternativ-Zeitalter zum Anthropozän – denken und aus künstlerischer Sicht gestalten? Sie entwirft eine „Anderswelt“, in der die verschiedenen Arten eine ethisch motivierte Antwortbereitschaft kultivieren, das artenübergreifende Überleben des Planeten stellt sie sich in Form eines kollektiv produzierenden System („Holobiont“) vor. Ihre Art des Spekulierens ist für uns wirklich betörend und zu dem bildnerischen Material der Projektionen gehören Algen, Flechten, Fasern und Fäden ebenso wie Korallen, Spinnentiere und Falterarten, Veränderungs- und Verwitterunsgprozesse in der Natur. Wir haben eine Vielzahl neuer Materialien generiert, die wir aktuell gemeinsam bearbeiten.

Was braucht ihr für eine gute Arbeitsatmosphäre? Woran sollen wir auf alle Fälle denken?

Guter Geist, gute Stimmung. Gefühl von miteinander, das Zusammentreffen aller Beteiligten.

Wie bereitet ihr euch vor? Wie erschließt ihr euch einen Ort oder einen Kontext?

Wir sammeln alle Infos und Ideen zu Ort und Thema und dann liegt ein großer, loser Haufen auf dem virtuellen Tisch. Dann wird geguckt, wo was miteinander anfängt zu reagieren. Gemeinsames Beobachten, Betrachten, Beschreiben, Anfassen, Reinfühlen, Ideen kommen lassen – kurz „rumtentakeln“. Insofern ist der Titel unserer Arbeit auch Prinzip unseres Arbeitens.

Ihr arbeitet nicht auf einer weißen Leinwand, sondern sucht den Dialog mit einer architektonischen Oberfläche und einer stadträumlichen Umgebung. Was interessiert euch daran, ortspezifisch zu arbeiten?

Für uns ist der Robinienhof ein Unort, zu viele verschiedene gestalterische Ambitionen treffen aufeinander, dieses Ungelöste und Abwegige passt irgendwie zu uns.

Im Falle der Schaufenster ist die Herausforderung, sich eine Darstellungsform zu überlegen, die optimal an diesem Ort mit seinen technischen, räumlichen und materiellen wie finanziellen Bedingungen funktionieren kann. Wir haben lange über eine eigene Sammlung von seltenen bzw. nie da gewesenen käferartig aufgespießten Wesen nachgedacht, eigen erfundene, selbst kreierte Insekten z. B., die wie eine Insektensammlung oder wertvolle Schmuckauslage präsentiert worden wäre. Von der Materialschlacht haben wir dann aber Abstand genommen und den Weg mit der Idee der weißen Scherenschnittdioramen eingeschlagen.

Die Bildwelten der Scherenschnitte sind ein Teil des bildnerischen Materials der Projektionen ebenso wie wie viele Foto- und Filmaufnahmen, die wir in den letzten Wochen gesammelt haben. Die groß-formatige Projektion wird gegenüber den Sitzbänken installiert, vielleicht werden sie zu echten Sitzgelegenheiten, wenn der Blick auf eine Wandfläche fällt, die mit Leben gefüllt wird. Den vielen versiegelten Flächen stellen wir organische Prozesse gegenüber, parallel zu den dramatischen Farbgebungen am Platz arbeiten wir mit vielen feinen Verzweigungen,… aber wir sind noch im Prozess, wie es wird, wissen wir erst bei der Eröffnung.

Welche Rolle spielt das Publikum für euer Projekt? Was wünscht ihr euch von den Besucher_innen?

Auch wenn das egozentrisch klingen mag: in erster Linie geht es um den Arbeitsprozess und das Suchen nach dem gemeinsamen „Klick“. Sprich: Wenn man auf der richtigen Spur ist, dann bricht irgendwann Euphorie aus. Die kann im nächsten Moment auch schon wieder vorbei sein, wenn ein Bedenken daherkommt, das vorher noch nicht im Raum war, aber wenn alle spüren: Ja, das ist es – darum geht es. Wenn dieses Gefühl da ist und die Arbeit Freude macht, dann wird sie gut. No love, no quality. Wenn der Plan aufgeht, wird der Betrachter diese Energie auch spüren.

Das ist immer sehr aufregend durch die Leute zu laufen und Gespräche aufzuschnappen. Das Schöne dabei ist, dass wir als Künstler nie im Rampenlicht stehen und niemand weiß, dass wir die Urheber sind. Daher sind die Kommentare, die man unterwegs einfängt, absolut ungeschönt und ehrlich. Wir suchen nach vieldeutigen Formen, arbeiten abstrakt wie konkret. Wenn sich dann die Besucher untereinander darüber ereifern, was wer darin sieht und versteht, haben wir schon gewonnen. Der andere Blick des Betrachters bereichert uns.

„Texturen der Stadt“ ist das Thema der GOLDSTÜCKE in diesem Jahr. Als Kuratorin interessiert mich, wie ihr die Stadt als Lebensraum und Biotop betrachtet oder wie ihr das urbane Ökosystem kartografiert. Wie seht ihr eure Arbeit in diesem thematischen Zusammenhang?

Stadt ist Kultur, bestehend aus künstlichen, weil menschgemachten Strukturen. Es gibt langsam gewachsene organische Stadtstrukturen und das praktische, schnelle Reißbrettkaro. Schaut man sich das Tentakelnetz einer Stadt an, so hat das einiges gemein mit den Strukturen des Lebens in der Natur: scheinbar chaotische Linienführung und Kreuzungen, die an Wurzeln erinnern. Lebenslinien über die zum Leben benötigte Güter wie die Nährstoffe in den Adern und Leitbahnen im Pflanzen- und Tierreich transportiert werden, Kommunikationsnetzwerke, die man auch in der Natur – innerhalb (neuronale Netzwerke) wie außerhalb des menschlichen Körpers wiederfindet. Aber auch die akkuraten Schachbrettzeichnungen der schnell Pixelarchitekturen finden sich unterm Mikroskop wieder. Diese Parallelen greifen wir auf und verschmelzen sie zu etwas Neuem. Uns interessiert immer das Wechselspiel zwischen Mensch/Kultur/Ziviliation und Natur. Wir Menschen sehen unsere Welt aus unserer Sicht als Krone der Schöpfung, dabei sind wir weltgeschichtlich betrachtet nur eine Fußnote. Wir bringen wunderbare Dinge hervor wie Musik und Kunst, aber zerstören mit unseren Machtansprüchen und Wachstumswahn unsere eigene Lebensgrundlage und mit ihr sehr viel anderes, wundervolles, unwiederbringbares Leben, von dem wir größtenteils noch nicht einmal Notiz nehmen.

Welche der anderen künstlerischen Positionen der GOLDSTÜCKE empfehlt ihr den Besucher_innen und warum?

Wir lassen uns am liebsten überraschen und versuchen, alles möglichst unvoreingenommen anzusehen und neu zu erleben. Nicht wissen, was passieren wird. Selbst die Künstler, deren Arbeitsweise wir kennen, sind an neuen Orten wieder ganz anders. Insofern können wir nur allen ans Herz legen, sich die Zeit zu nehmen und so viel wie möglich aufzusaugen. Das ist ja auch die Qualität von Licht Kunst Projekten wie den GOLDSTÜCKEN – im Gegensatz zu den gigantischen und räumlich weitverstreuten Riesenfestivals, wo man gar nicht alles besuchen kann. Hier ist alles nah und nahbar und intensiver. Das schätzen wir sehr.

Tom und Katharina _ Ihr arbeitest gerade noch an einem anderen Projekt in Gelsenkirchen. Worum geht es da?

Das Projekt eröffnet neue Räume der Begegnung von Kunst und Kirche. In Zusammenarbeit mit Ingo Wendt, der auch in diesem Projekt dabei ist, werden wir gemeinsam mit Schüler_innen der Evangelischen Gesamtschule Gelsenkirchen-Bismarck die Paulskirche in Gelsenkirchen-Resse, experimentell und performativ mit Licht und Projektion bespielen. LICHTGESTALTEN 29./30. Oktober 2022, jeweils ab 19:30 Uhr in der Pauluskirche, Am Markt 14 in Gelsenkirchen Resse.

Was habt ihr als Nächstes gemeinsam vor?

Wir wollen uns so oft wie möglich sehen und neue Sachen gemeinsam erspinnen. Bislang hat das zu dritt immer in Lüdenscheid stattgefunden, als Nächstes steht auf dem Plan, dass wir uns auf dem Schiff treffen, auf dem Katharina in Bremen lebt. Wir sind für alle Möglichkeiten offen und uns fällt zu allem was ein. Und wir wissen selbst nie, was am Ende rauskommen wird. Dieses gemeinsame Sondieren, Experimentieren _ Das ist großartig.

BEITRAGSBILD

Groll Berndt Seltmann. KUNSTMUSEUM Luedenscheid 2021. Foto: Tom Groll.